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Die Grippesaison kommt

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Gegen Ende des Jahres hat man die erste Erkältung meist schon überstanden. Die Hochsaison für die echte Grippe, die Influenza, beginnt aber dann erst. In unseren Breiten nehmen Grippewellen meistens im Januar ihren Anfang und ziehen sich dann ungefähr bis in den März. Dass es zu diesen regelrechten Wellen kommt, hat mehrere Ursachen. Im Winter sind wir einerseits anfälliger für Infektionen, zum Beispiel weil der Wechsel zwischen trockener Heizungsluft drinnen und kalter Luft draußen die Schleimhäute angreift. Sind diese trocken oder gereizt, haben es Erreger leichter. Außerdem sammeln sich im Winter häufig viele Menschen zusammen in Räumen, was die Verbreitung von Viren begünstigt. Dazu kommt, dass die echte Grippe schon ansteckend ist, bevor die Betroffenen selbst Symptome bei sich bemerken. Eine Übertragung an die Umgebung kann also auch ganz unwissentlich erfolgen.

Um Grippewellen einzudämmen, hilft es, die Zahl der Personen zu reduzieren, die sich überhaupt mit den Viren infizieren können. Sich rechtzeitig gegen Grippe impfen zu lassen, schützt nicht nur einen selbst vor Ansteckung, sondern auch die Umgebung. Je mehr Menschen geimpft sind, umso geringer ist die Ansteckung und umso kleiner fällt die Ausbreitung der Grippewelle aus. Der beste Zeitpunkt für die Impfung ist im September, aber grundsätzlich vor Beginn der Grippesaison. Eine einzige Impfung reicht zudem im Fall der Influenza nicht für das ganze Leben. Da sich die Viren verändern, muss man sich jedes Jahr erneut impfen lassen, um immer wieder den aktuellen Impfschutz zu haben. Besonders wichtig ist die Impfung für Risikogruppen, die von der Erkrankung besonders stark getroffen werden oder bei denen eine Ansteckung sehr wahrscheinlich ist. Dazu zählen auf der einen Seite Kinder, ältere Menschen und allgemein Menschen mit schwächerem Immunsystem, auf der anderen Seite Ärzte und Pflegepersonal, Lehrer und Erzieher und allgemein Menschen, die täglich mit einer großen Menge anderer Menschen in Berührung kommen. 

Hat die Grippewelle bereits begonnen, kann man sich vor allem durch eine ausreichende Hygiene vor Ansteckung schützen. Dazu gehört es, sich regelmäßig gründlich die Hände zu waschen und zu nahen Kontakt mit Grippepatienten zu vermeiden. Je nach der Fläche, auf der sich die Viren befinden, überleben sie auch eine Weile an der Luft, so können Metall oder Plastik die Viren noch einige Stunden weiter verbreiten. Deswegen ist es auch ratsam, sich nach der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln die Hände zu desinfizieren. 

Diese Hygiene-Maßnahmen helfen auch gegen Ansteckung mit einer gewöhnlichen Erkältung, die jedoch in aller Regel deutlich harmloser verläuft als die echte Influenza. So kann man eine Erkältung auch recht gut von der Grippe unterscheiden. Während Erkältungen eher schleichend mit ersten Anzeichen beginnen, die sich im Laufe der Zeit verstärken, tritt eine Grippe sehr plötzlich auf, mit einem Krankheitsgefühl im ganzen Körper. Kopfschmerzen können bei beiden Erkrankungen auftreten, sind aber bei einer echten Grippe meist deutlich stärker, ebenso kann Fieber bei einer Grippe hohe Temperaturen von um die 40 Grad erreichen, während es bei einer Erkältung nicht so hoch steigt. Husten und Niesen als typische Erkältungssymptome verhalten sich bei der Grippe ebenfalls anders. Bei der echten Influenza hat man nicht unbedingt mit einer laufenden Nase zu kämpfen, dafür tritt oft schmerzhafter, unproduktiver Husten auf. Auch Halsschmerzen können bei einer Grippe schmerzhaft werden, bis hin zu Beschwerden beim Schlucken.

Hat man sich mit einer echten Grippe angesteckt, dauert diese auch länger als eine Erkältung. Auch nachdem sich die Symptome bereits wieder verbessert haben, muss man noch mit einer gewissen Abgeschlagenheit rechnen. 

Auch die Behandlung einer Grippe unterscheidet sich teilweise von der Behandlung einer Erkältung. So stehen gegen die Grippe spezielle, darauf zugeschnittene Medikamente zur Verfügung, die allerdings verschreibungspflichtig sind. Außerdem ist gerade bei kleinen Kindern und älteren Menschen Vorsicht geboten, hier ist das Risiko für schwere Verläufe und Komplikationen deutlich höher, deswegen ist eine ärztliche Behandlung dringend angeraten. Auch bei Personen mit geschwächtem Immunsystem, bei Jugendlichen oder auch Menschen, die nicht gegen Grippe geimpft sind, können durch die Grippe selbst oder durch Sekundärinfektionen ebenfalls Komplikationen auftreten. Dazu gehören zum Beispiel Lungen- oder auch Herzmuskelentzündungen. In besonders akuten Fällen kann eine Grippe bei Menschen mit schwachem Immunsystem sogar tödlich verlaufen. Der Schutz durch eine Impfung ist also in jedem Fall sinnvoll.

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